4 Gründe für eine Mediation:
1
Eine Mediation ist wesentlich günstiger, als ein gerichtliches Verfahren.
Besonders der Gegenstandswert in Wirtschaftsfällen treibt die Gerichtskosten und die Kosten für die Anwälte in die Höhe. Beide werden auf Basis des Gegenstandswertes bemessen und ergeben so über die Dauer eines Verfahrens eine enorme finanzielle Belastung für alle Beteiligten.
2
Eine Mediation ist wesentlich schneller, als ein gerichtliches Verfahren.
Heutzutage vergehen im Durchschnitt bis zur Entscheidung in erster Instanz bei Handelsgerichten gut und gerne 12 bis 18 Monate. Die zweite Instanz benötigt regelmäßig noch einmal das doppelte an Zeit, um zu einem Ergebnis zu kommen.
Diese Zeit sollte konstruktiv genutzt werden, um die Zukunft zu gestalten und nicht, um Positionen aus der Vergangenheit nutzlos auszufechten.
3
Eine Mediation ist vertraulich / nicht öffentlich. Ein gerichtliches Verfahren ist grundsätzlich öffentlich.
Dies ist bei einer Mediation nur der Fall, wenn alle Medianden einstimmig dafür sind. Weder die Öffentlichkeit noch an der Sache nicht direkt beteiligte erfahren den Inhalt der Konfliktpositionen und dessen Lösungsergebnis.
4
Eine Mediation bietet eine aktive Lösungsgestaltung.
Vor einem Gericht können beide Parteien zwar ihre Positionen darlegen, die Entscheidung liegt aber nicht in ihrer Hand. Dies bedeutet in guter Regelmäßigkeit, dass keine der vorgetragenen Positionen zur Gänze als Entscheidungsgrundlage herangezogen wird. Oftmals werden beide Parteien von der Kreativität des Gerichts überrascht.
In einer Mediation haben Sie die Möglichkeit sich aktiv an der Lösungsarbeit zu beteiligen. Es wird nur eine Einigung ergeben, wenn beide Parteien diese erarbeiten und im Ergebnis zustimmen. Eine Überraschung von dritter Seite bleibt hierbei aus.
4 Situationen für eine Mediation:
1
Die Konfliktlösung mit einem „fremden“ Dritten
Im Zusammenspiel von Marktteilnehmern kommt es in der Wirtschaft immer wieder zu Konflikten, die aus unterschiedlichen Gründen erwachsen.
Diese Konflikte sind unter Umständen mit einer Mediation besser (schneller, kostengünstiger und vertraulich) zu lösen, als mit einem Gerichtsverfahren.
2
Innerbetriebliche Konflikte zwischen Mitarbeitern
In Unternehmen kommt es oft zu Konflikten zwischen Mitarbeitern. Dies kann zwischen Kollegen oder aus einem Vorgesetztenverhältnis erwachsen.
Bevor diese Konflikte zu schwerwiegenden Belastungen im Unternehmen werden, oder eine Trennung von wertvollen Mitarbeitern führt, sollte eine Mediation in Betracht gezogen werden.
3
Konflikte in Teams und zwischen Teams und Abteilungen
Was bei einzelnen Mitarbeitern funktioniert, funktioniert auch in und zwischen Teams. Die gesamte Entwicklung von Organisationen ist ein laufender Prozess der Mediation zwischen Interessenvertretern. Oft kann hier eine professionelle Unterstützung in der Organisationsentwicklung weiterhelfen, eine nachhaltige Lösung für die Zukunftsfähigkeit der Organisation zu entwickeln.
4
Gesellschafter-Konflikte und Nachfolgeregelung
Die gefährlichste Unternehmenskrise ist die Gesellschafterkrise.
Auch bergen Nachfolgesituationen sehr großes Potenzial für signifikante Konflikte.
Diese, für eine Organisation lebensbedrohliche Situation, ist meist nur mit externer Hilfe (Mediation) nachhaltig aufzulösen.
Wie läuft eine Mediation ab?
Wir beschreiben sie gerne nach dem bekannten sechs Phasen-Modell:
Die erste Phase leitet die Mediation ein und schafft vor allem Transparenz für alle Beteiligten über den Prozess und dessen Beteiligte. Sie dient somit der Auftragsklärung und der Orientierung.
Hier klärt der Mediator die Medianden über den Ablauf der Mediation auf und verdeutlicht seine Aufgabe im Prozess. Es werden Regeln, die während der ganzen Mediation einzuhalten sind, aufgestellt und besprochen. Der Mediator gibt z.B. keine Ideen in den Prozess und löst auch keine Probleme oder Konflikte. Er schafft lediglich gegenseitiges Verständnis und sachliche Kommunikation zwischen den Konfliktparteien und wacht über die Einhaltung des Prozesses und der vereinbarten Regeln. Die Lösung des Konfliktes wird ausschließlich von den Medianden gemeinsam erarbeitet.
Weitere Regeln einer Mediation könnten sein:
- Wir hören aufmerksam zu und lassen die anderen ausreden.
- Wir wenden keine körperliche oder verbale Gewalt (Beleidigungen, Einschüchterungen, Manipulationen) an.
- Der Mediator stellt sicher, dass die Regeln eingehalten werden, und darf bei Missachtung der Regeln intervenieren.
Anschließend wird der Mediationsvertrag unterzeichnet.
In der zweiten Phase steht die Themensammlung auf der Agends..
Jede Konfliktpartei bekommt jetzt die Möglichkeit, die eigene Sichtweise auf den Konflikt zu schildern. Der eigenen Perspektive Raum geben zu dürfen ist der erste wichtige Schritt. Alle Themen und Informationen aller Medianden werden zusammengetragen und wenn möglich auf getrennten Flächen notiert.
Der Mediator darf zum besseren Verständnis Fragen stellen und auch Äußerungen umformulieren. Mit diesem aktiven Zuhören und Paraphrasieren wird das Verständnis der Beteiligten gefördert und sichergestellt. Die Medianden hören in dieser Phase nur zu, ohne direkt miteinander zu sprechen. Es soll an dieser Stelle noch kein Dialog entstehen.
In der dritten Phase geht es an den Kern der Sache. Als Ergebnis steht die Überleitung der Positionen zu Interessen im Raum. Im direkten, aber angeleiteten Dialog tauschen sich die Medianten nun direkt aus. Es sollen tiefliegende Motive, Emotionen, Wünsche und Hintergründe entdecken werden, um herauszufinden, welches Thema wirklich hinter dem Konflikt steht. Zum einen wird so das gegenseitige Verständnis für die unterschiedlichen Perspektiven und Haltungen gefördert und gleichzeitig die eigenen Motive und Wünsche bewusster gemacht.
Der Mediator ist für diesen Dialog die Rahmen gebende Stütze. Er stellt Fragen, bietet andere Formulierungen an, um Aussagen auf den Punkt zu bringen, zusammenzufassen oder gegenüberzustellen.
Dieser, oft als anstrengend empfundener, Dialog bildet die produktive Basis für die anschließende Lösungsfindung.
Die vierte Phase. Wenn die Interessen, Wünsche und Motive geklärt sind, sollen auf dessen Basis von den Medianden Ideen gesammelt werden. Hierbei sind das Einfühlungsvermögen und die Kreativität der Medianden entscheidend. Der Mediator kann die Ideenfindung anregen, indem er die in der dritten Phase gewonnenen Erkenntnisse nochmals zusammenfasst.
In dieser Phase können systemische Methoden wie Brainstorming, Brainwriting, Visualisierungswerkzeuge oder auch Rollenspiele in der Mediation zum Einsatz kommen.
In der fünften Phase werden die Lösungsideen aus Phase vier gesammelt und bewertet. Die wichtigsten Bewertungskriterien sind:
- Wird die Lösungsidee den Interessen aller Konfliktbeteiligten gerecht?
- Ist die Lösungsidee durchführbar?
Der beste Lösungsvorschlag und die Details zu dessen Umsetzung werden konkret ausgearbeitet. Die Einigung wird als Abschlussvereinbarung vom Mediator schriftlich dokumentiert und von den Medianden unterschrieben.
Damit ist die Mediation erfolgreich beendet. Zum Schluss kann optional ein Folgegespräch vereinbart werden, um die Einhaltung der Abschlussvereinbarung zu gewährleisten und zu prüfen.
In der sechsten Phase wird die von beiden Parteien ausgewählte Lösungsideen in einer Abschlussvereinbarung verschriftlicht. Hierin sollten auch konkrete Handlungen beschrieben werden, wie die Lösung umzusetzten ist.
Wenn beide Parteien mit der Formulierung des selbst erarbeiteten Lösungsvorschlages einverstanden sind, wir dieser von ihnen unterzeichnet.
Was sollte ich sonst noch wissen?
Sie können eine Mediation jederzeit abbrechen:
Dies ergibt sich ganz glar aus dem Grundsatz der Freiwilligkeit. Besonders in den Konstellationen einer innerbetrieblichen Mediation kommt es häufig vor, dass mindestens eine Partei in die Mediation gezwungen (oder überredet) wurde.
Sollte in den Gesprächen der Anschein erweckt werden, dass die Freiwilligkeit nicht gegeben ist, wir dies vom Mediator sofort adressiert.
Eine Mediation beraubt Sie nicht späterer Rechtsmittel:
Auch nach der Durchführung einer Mediation, oder bei dem Abbruch einer Mediation, können Sie weiterhin einen Klageweg beschreiten, wenn dies für SIe dienlich erscheint.
Rückrufwunsch
Haben Sie noch Fragen zum Thema Mediation? Oder haben Sie einen konkreten Konflikt in Ihrer Firma oder mit einem anderen Marktteilnehmer?
Dann rufen Sie uns gleich an oder schreiben Sie uns eine E‑Mail. Wir klären für Sie kurzfristig die Mediationsmöglichkeit!
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